Freitag, 2. März 2007

Die Amis...

Ja ok, i'm guilty… Ich lästere liebend gerne über die Amis ab, aber ich denke, wir Europäer haben auch allen Grund dazu. Eigentlich habe ich mir geschworen dass ich nicht nach Amerika gehen werde, solange Mr. "i'm stupid" Bush dort noch am Hebel sitzt. Aber man soll über nichts lästern was man nicht kennt, darum habe ich letzten September Amerika einen Kurzbesuch im Rahmen meines Kanada-Aufenthaltes abgestattet. Mit dem Car fuhren wir also von Vancouver aus nach Seattle.


An der Grenze wurde es lustig: Jeder, der nach Amerika einreist, wird wie ein potentieller Terrorist behandelt. Aber zur Verteidigung der Amis, mein typisch-Schweizer Name und mein Schweizer Pass deuten auch sehr deutlich auf terroristische Aktivitäten hin! Der beleibte Grenzbeamte hat mich sauertöpfisch angeguckt und meinen Pass duch den Scanner gezogen. Dann hat er zuerst fünf Minuten auf dem Compi herumgehackt, aber er hat mich offenbar in keiner Verbrecherkartei gefunden, Gott sei Dank *aufdiekniefall* Dann musste ich noch meine Zeigfingerli einscannen lassen, dann kam das ominöse Foto. Eine Kollegin von mir wurde aufgefordert auf dem Foto zu lächeln, ich jedoch nicht. Jaaa, und ihr könnt es euch vorstellen, ich habe mein übelstes Gesicht gezeigt – Hey, wenn ich wie ein Terrorist behandelt werde, will ich wenigstens auch wie einer aussehen! Nur hatte der Grenzbeamte wohl nicht so Freude an meiner Fratze, denn er guckte noch böser. Um wieder etwas Leben ins gebeutelte Ami-Gesicht zu zaubern, wollte ich noch den Satz "I have a bomb in my bag" fallenlassen, aber ich habs mir dann doch verkniffen…

Schliesslich haben wir's doch noch ins gelobte Land geschafft. Und zur Verteidigung der Amis, die Stadt Seattle ist wirklich nicht übel, auch wenn ich nicht sooo viel davon gesehen habe. Am ersten Abend waren wir auf alle Fälle an einem Baseballspiel welches – zum Glück- bei uns nicht populär ist. Die Seattle Mariners spielten glaube ich gegen Texas?? und wir waren pünktlich zu Spielbeginn im Stadion und deckten uns noch mit diversen "kulinarischen Köstlichkeiten" ein. Das Essen dort war wirklich zum schreien gruusig! (Für die deutschen Mitleser: hässlich, kotzig, übel, wie ihr wollt…) Zuerst kaufte ich mir einen überteuerten Pretzel (das Ding heisst Bretzel!) und dann hatte der nicht mal Salz dran… Eine Kollegin deckte sich mit übelriechenden Pommes ein die, wie ich nachher festgestellt habe, mit Knoblauch gemacht wurden. So dufteten sie dann auch… Das Stadion ist geil, das muss ich zugeben! Ein riesiges Stadion und alles ist richtig Ami-mässig pompös aufgemacht, das war wirklich noch interessant zum gucken, das findet man in Europa nicht. Aber das Spiel war ja wirklich zum einschlafen… Der Star des Seattle-Baseballteams ist ein Japaner namens Ichiro irgendwas. Auf alle Fälle haben dann unsere japanischen Mädels dauern begeisterte Ichiro-Sprechchöre losgelassen. War richtig herzig!

Aber dieses komische Ball-Schlag-Spiel hat einfach kein Ende… Ich hab die Regeln eh nicht richtig begriffen, aber es gibt offenbar keine reguläre Spielzeit sondern es wird gespielt bis dieser oder dieser Punkt erreicht ist. Nach drei Stunden sassen wir verfroren im (offenen) Stadion und die Hampelmänner schlugen immer noch die Bälle durch die Gegend. Dann wars genug und wir liessen Baseball Baseball sein und freuten uns, dass dieser "ach so interessante" Sport in der Schweiz nicht populär ist…

Jaja, meine liebe Vergesslichkeit… Ich Huhn habe bei der Anmeldung für diesen Seattle Trip vergessen zu sagen, dass ich bitteschön ein Einzelbett haben will. So kam ich spät abends ins Hotelzimmer und musste mich neben eine vollkommen fremde Tusse legen. Ich lag also rücklings im Bett, schickte Stossgebete zum Himmel dass mich meine Bettgenossin nicht begrapschen möge und wünschte mir im gleichen Augenblick den Baseballschläger zurück um die schnarchende Schläferin im andern Bett zur Ruhe zu bringen. So lieg ich im Bett, und muss auf einmal anfangen zu lachen. Warum? Da kam mir doch gleich der Filmtitel von "Schlaflos in Seattle" in den Sinn.. ;-)

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